Pai (29.10-4.11)

Von Koh Tao ging es zuerst mit der Fähre aufs Festland, von dort 8 Stunden mit dem Bus nach Bangkok wo ich um halb zwei Uhr nachts auf der Khao San Road ankam. Da ich morgens gleich mit dem ersten Bus weiterfahren wollte, sparte ich mir die Nacht im Hostel, gab nur mein Gepäck ab und verbrachte einige Stunden (mit einigen Bieren) auf der Khao San. Um halb 5 bin ich habe ich dann das Taxi zum Busbahnhof genommen und hab den ersten Bus nach Chiang Mai erwischt. Die Fahrt dauerte nochmal 10 Stunden und am Ende zogen diese sich richtig, gerade nach der Nacht.

Mit dem Roller unterwegs.


Beim Abendessen habe ich dann Ian aus Kalifornien und Silje aus Norwegen kennengelernt, die am nächsten morgen nach Pai fahren wollten. Ich hatte schon gehört, dass es dort super sein soll und dass man am besten mit dem Motorroller hinfahren sollte. Das coole an diesem Trip ist, dass man die Roller in Chiang Mai mieten und in Pai wieder abgeben kann, wobei das Gepäck im Bus transportiert wird. Die beiden waren von dieser Idee auch begeistert und so habe ich mich spontan entschlossen mit den beiden mitzukommen. Bis wir am nächsten morgen den richtigen Verleih gefunden haben sind wir allerdings 2h mit dem Taxi durch die Stadt gefahren.

Spicypai Hostel.

Für die 140 km lange Strecke haben wir uns den ganzen Tag Zeit gelassen und alles mögliche (Wasserfälle, Tempel…) an der Strecke angeschaut (die wäre auch mit dem Rennrad ein Traum gewesen). In Pai angekommen haben wir uns im Spicypai Hostel einquartiert, was nur aus einigen offenen Bambushütten mitten im Reisfeld besteht und die Betten genial angebracht sind. Pai liegt in einem breiten Tal, umgeben von sanften bewaldeten Berghängen, wobei sich eine Bergkette an die nächste reiht, traumhaft schön und entspannt!

Die Umgebung von Pai.


Am ersten morgen haben wir dann beim Buddhaday mitgemacht und essen an die Mönche verteilt, danach haben Ian und ich uns Fahrräder gemietet um die Umgebung zu erkunden (während Silje krank wurde).
Da gibt es mehrere Wasserfälle, wobei man einen sogar runterrutschen kann, den Pai Canyon, Hot Springs und überall die schöne Landschaft. An einem Tag habe ich Wildwasserrafting gemacht.

Da war es mal ruhig 🙂


Das war richtig cool, zum einen wegen der Landschaft und da wir die einzige Gruppe an diesem Tag waren. Zudem waren wir eine super Truppe und der Kapitän hat uns, wie gefordert, an jeder Stromschnelle ans Limit gebracht hat, so dass wir meist die halbe Besatzung verloren haben 🙂 Und einen Sprung aus 10m in den Fluss hab ich auch gemacht…

Cliff Jumping


Am letzten Tag wollten wir dann zu dritt auf eigene Faust trekken und zelten gehen (wobei ich da kein gutes Gefühl hatte). Ian hat eine komplette Campingausrüstung dabei (wobei das Zelt vielleicht 1,30m breit war, was zu dritt sehr „koselig“ ist :D). Mit Rollern sind wir in die Pampa gefahren und einfach in den Wald gelaufen. Da mussten wir dann recht schnell eingestehen, dass man ohne Wegkenntnisse im Regenwald nicht weit kommt weshalb wir unser Zelt nur einige hundert Meter vom Weg mitten im Wald etwas oberhalb eines kleinen Baches aufgeschlagen haben. Wir scherzten noch, dass dieser Ort bei einem richtigen Unwetter wohl flutgefährdet und nicht so geeignet wäre, aber der Himmel war wolkenlos und es hatte seit Wochen dort nicht mehr nachts geregnet. Was sollte da schon passieren??

Pai Canyon.


So haben wir es uns gemütlich gemacht und alles schön mit Bananenstaudenblättern ausgelegt, so dass wir ein wunderbar weiches Bett hatten. Wir haben uns noch Geschichten erzählt, die Sterne angeschaut und irgendwann schlafen gelegt.
Um kurz nach Mitternacht saß Silje plötzlich schreiend im Zelt, da sie aus einem Alptraum aufgewacht war. Dass das Abenteuer erst jetzt beginnen sollte und die Nacht vorbei war, war uns da noch nicht klar. Doch nur ein paar Minuten später hörten wir einen ersten Regentropfen auf das Zeltdach fallen. Wir machten uns wenig sorgen, packten die Rucksäcke ins Vorzelt und versuchten weiter zu schlafen. Doch der Regen wurde zu einem richtig heftigen Gewitter, da konnte keiner von uns mehr wirklich schlafen. Nach einiger Zeit checkten wir vorsichtshalber den Bach, doch es war alles beim Alten. Es hörte allerdings einfach nicht auf zu regnen und eine weitere halbe Stunde später sah Ian noch einmal nach dem Bach und kam besorgt zurück. Denn inzwischen hatte der seine Größe vervielfacht und sich zu einem kleinen Fluss verwandelt.

Noch glücklich beim Zelten.


Es regnete immer noch in Strömen und die Lage mit jeder Minute kritischer da nur noch wenige cm Wasserstand bis zum Zelt fehlten. Uns war allen nicht mehr wohl in unserer Haut weshalb wir beschlossen zu evakuieren, um 2 Uhr nachts! Wir hatten clevererweise unsere Motorroller einige Meter vom Weg in den Wald, welcher sich inzwischen zum Fluss gewandelt hatte, geschoben. Das war ein Act bis wir die da raus hatten. Auch die Sandpiste, auf der wir am Vortag noch hergefahren waren, hatte sich zu einer Matschpiste verwandelt auf der wir kaum vorwärts kamen. Auf dem Heimweg lag auch einer Wasserfälle, die wir ein paar Tage vorher mit dem Rad erkundet hatten. Dieser vormals relativ kleine Bach hatte seine Größe mindestens verzigfacht und war nun ein tosender, tödlicher Wildwasserfluss. Diese Veränderung binnen weniger Stunden war wirklich beeindruckend!
Um 5 Uhr morgens schlichen wir uns in unserem alten Hostel (aus dem wir schon ausgecheckt waren) ein und waren froh als wir nach einer warmen Dusche in den Hängematten der Gemeinschaftshütte in den Schlaf sinken konnten. Am nächsten morgen waren wir natürlich die Lachnummer des Hostels, die uns schon so was prophezeit hatten… Dafür hatten wir die Geschichte 😀
Am späten Nachmittag fuhren Silje und ich mit dem Bus zurück nach Chiang Mai um dort im buddhistischen Tempel meditieren zu lernen.

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Eine Antwort zu “Pai (29.10-4.11)

  1. Wie wunderbar! Tja die Natur ist nicht zu unterschätzen 😉 Viel Spaß weiterhin!

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