Nord Vietnam (24.11-2.12)

Nach nur einer Stunde Flug bin ich in Hanoi gelandet, und da ein Taxi in die Stadt zu einfach gewesen wäre, haben mich drei Chilenen angeschlossen, die den local Bus nehmen wollten. Den haben wir aber erst eine Stunde suchen müssen, da die Haltestelle auf der anderen Seite der Autobahn war, und es keine Brücke zum überqueren gab! Im Bus haben wir noch ein spanisches Pärchen getroffen und wir beschlossen, uns zusammen einzuquartieren.

Verkehr in Hanoi.

Verkehr in Hanoi.

In der Stadt herrscht totales Chaos, es ist immer laut, die Leute teilweise unfreundlich und besonders der Verkehr ist der Wahnsinn. Während in Thailand links und in Laos rechts gefahren wird, wird dort einfach überall gefahren. Wenn man die Straße überqueren will, geht man einfach langsam los und hofft auf der anderen Seite anzukommen. Am nächsten Tag haben wir Sightseeing in Hanoi gemacht und dabei das alte Viertel (bei dem in jeder Straße zu einer bestimmten Gilde gehört und deshalb auch ein bestimmtes Produkt verkauft wird) sowie einige Paläste und Residenzen von Ho Chi Minh angeschaut. Ich habe mich in der Stadt und mit den Vietnamesen nicht so wohlgefühlt weshalb ich schnell wieder weg wollte.
Mit meiner Gruppe vor dem Ho Chi MInh Mausoleum.

Mit meiner Gruppe vor dem Ho Chi MInh Mausoleum.

Das haben wir auch am nächsten Tag gemacht und sind zu einer Bootstour mit Übernachtung in der Halong Bay aufgebrochen. Dort gibt es eine fantastische Karstlandschaft bei der hunderte kleiner Inseln steil aus dem Meer aufragen. Ich hatte mich darauf schon lange gefreut, leider hat das Wetter nicht ganz mitgemacht. Am Anfang hat es nur geregnet, zum Glück wurde es gegen Nachmittag etwas besser. Das war echt schade, da die Inseln so nur halb so schön anzuschauen waren, obwohl es immer noch beeindruckend war. Um den Massentourismus dort etwas zu entfliehen, haben wir uns auf Cat Ba absetzten lassen, der größten Insel in der Halong Bay. Die Stadt dort ist allerdings so hässlich dass ich gleich wieder gehen wollte, und in unserem riesen Hotel waren wir die einzigen Gäste, was ein wenig unheimlich war. Von dort haben wir eine super Tagestour mit dem Kajak in einem sehr abgelegenen Teil der Bucht gemacht.
Halong Bay.

Halong Bay.

Wir sind durch Höhlen zu Lagunen gepaddelt die traumhaft schön und menschenleer sind. In der längsten Höhle, welche einige hundert Meter lang ist, haben Pablo und ich im stockfinsteren (Licht hatten wir nicht dabei) unser Kajak verkeilt, woraufhin wir fast gekentert sind. Mit vereinten Kräften und der Hilfe des Guides konnten wir das Kajak aber wieder retten. Das hat richtig Spaß gemacht 😉
Später habe ich 20 Minuten lang erfolglos versucht, das Postamt zu finden und wurde dabei von den Vietnamesen nur die Straße auf und ab geschickt. Ich war ganz schön enttäuscht, dass mir niemand helfen wollte, und habe bereits darüber nachgedacht meine Zeit im Land abzukürzen.
Phong Nha Nationalpark.

Phong Nha Nationalpark.


Fest vorgenommen hatte ich mir aber den Phong Nha Nationalpark zu besuchen, in dem die größten Höhlen der Welt liegen. Dazu bin ich über Hanoi in einem Nachtbus (der richtige Betten hatte) nach Dong Hoi gefahren. Um 5 Uhr morgens wurde ich wieder einmal unfreundlich geweckt und geradezu aus dem Bus geschmissen. Niemand anderes stieg hier aus und auch alle anderen Busse hielten nicht! Zum Nationalpark waren es immer noch 30km und nach einiger Zeit habe ich herausgefunden, dass es keinen Bus dorthin gibt und man mit dem Motorbiketaxi fahren muss. In Phong Nha war ich der einzige westliche Tourist und in meinem Hotel waren nur Vietnamesen, die alle kein englisch sprechen konnten, aber super nett waren. Um zu einer großen Höhle zu fahren habe ich von einem Ladenbesitzer (der auch kein Wort englisch konnte) sein Motorroller ausgeliehen. Der Mann hatte wohl ein wenig Angst um seinen Roller und gab mir deshalb seinen 14-jährigen Sohn als Aufpasser mit.
Paradise Cave.

Paradise Cave.

Zusammen fuhren wir zur Paradise Cave, die mit 35km Länge größte trockene Höhle der Welt. Für die Öffentlichkeit ist zwar nur der erste Kilometer zugänglich, doch schon der ist unglaublich beeindruckend. Diese Höhle ist so riesig und hat unendlich viele Tropfsteine, dass ist wirklich der Hammer!! Der kleine Vietnamese staunte auch Bauklötze, ich glaube er war auch zum ersten Mal dort. Wir konnten uns zwar nur mit Händen und Füßen verständigen, hatten aber echt Spaß zusammen und am Ende ist er sogar gefahren und die Polizei hat sich nicht daran gestört…
Mein Fahrer :-).

Mein Fahrer :-).

Am nächsten morgen habe ich die Phong Nha Cave angeschaut, in welcher ein ein unterirdischer Fluss fließt! Das war nicht weniger beeindruckend, aber etwas touristischer. Da es mir in dem Ort gut gefallen hat, und die Leute dort auch wirklich sehr nett waren, beschloss ich, eine weitere Nacht zu bleiben, und am nächsten morgen den einzigen Bus Richtung Süden zu nehmen. Nach einer Erkundungstour des Nationalparks mit dem Rad am Nachmittag wurde ich am Abend von einigen Vietnamesen zum trinken eingeladen.
Paradise Cave.

Paradise Cave.

Die Freundlichkeit und das Interesse (fast alle wollten ein Foto mit mir machen :D) der Leute hier war komplett entgegengesetzt zu dem Eindruck, denn ich in Hanoi und in der Halong Bay bekommen hatte. Das hat vieles wieder gut gemacht! Nach viel Zeo (Reisschnaps), Bier und Karaoke hatte ich nur wenig Schlaf und war ein wenig hungover als ich um 4.30 Uhr in den Bus stieg.

Ein Kommentar

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Eine Antwort zu “Nord Vietnam (24.11-2.12)

  1. Es ist immer wieder wunderbar deine Reiseberichte zu lesen 🙂 Viel Spaß und gutes Gelingen weiterhin!!!
    Tabitha

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